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Reisebericht Gambia 2023

Zum 4. Mal reisten Klaus und ich nach Kitty, sehr gespannt, was uns erwartet.

Es war dieses Mal eine neue Situation, da Mora wieder zurück bei seiner Familie war. Er erwartete uns strahlend mit seiner Tochter Isatou am Flughafen und die Wiedersehensfreude war groß.

Die ersten Tage verbrachten wir die meiste Zeit auf Moras Compound, wurden belagert von seinen Kindern und den vielen Nachbarskindern. Wir spielten, kochten, bastelten, tanzten zusammen, besuchten seine Eltern und die Nachbarn. Auch Klaus Geburtstag wurde als großes Fest nachgefeiert mit viel Tanz und Musik und Vorführungen von den Mädchen.

Wir waren beeindruckt, was sich inzwischen alles getan hat. Auf dem Compound stand ein toller gemauerter Steinofen zum Brot backen, die Werkstatt inkl. Maschinen und Werkzeuge wurden redlich genutzt. Täglich kam die „crew“ von Mora (ca. 10 Jungs im Alter von 10 bis 15 Jahren) nach der Schule, um verschiedene Handwerke zu erlernen. Es wurde geschweißt, gezimmert und an dem Solarmobil gearbeitet. Klaus konnte den Jungs Kenntnisse in Solarenergie weitergeben und lehrte sie auch die Maßeinheiten. Diese saugten förmlich alles Neue auf.

Die Unterrichtsstunden, gehalten von Isatou und ihrer Schwester Mariama, wurden vorwiegend von den Mädchen genutzt. Oft zu später Stunde, aber das Lernen spät abends ist dort wohl üblich.

Ich lehrte die Mädchen, Topfuntersetzer aus Kronkorken zu basteln und kümmerte mich um die Nähwerkstatt. Erste Ideen wurden gesammelt und dem neuen Schneider vorgestellt. Stoff wurde gekauft und es entstanden Taschen, Rucksäcke, Tischläufer und Tischsets. Außerdem bekamen die Mädchen aus der Klasse ein Kleid genäht.

Eine Idee wurde geboren, dass der Schneider künftig an 3 Tagen die Woche einen Nähkurs für junge Frauen aus dem Dorf anbietet. Ca. 10 Frauen (viele mit Baby im Tragetuch) zeigten sich interessiert und kamen hochmotiviert. Nach Anfangsschwierigkeiten (Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit) fanden sich Lehrer und Schülerinnen jedoch.

Aufgrund der Spende aus dem Sponsorenlauf der Grundschule Baltmannsweiler/Hohengehren konnten wir unser Brunnenprojekt beginnen. Aus Metall wurde ein Turm gebaut mit Standfläche für den großen Wassercontainer. Unsere Solarpannels kommen diese Tage mit dem Schiff in Banjul an und werden dann darauf befestigt. Dann brauchte es noch eine Wasserpumpe.

Die Idee ist, eine Wasserleitung nach außen zu verlegen, damit auch die Nachbarn in der Umgebung davon profitieren. Diese Idee wurde von den Eltern der Bena Bena-Kids und von den Nachbarn mit großem Applaus quittiert.

Viel Zeit verbrachten Klaus und Mora in der Werkstatt, um das Solarmobil fertig zu stellen. Die Batterie, die wir von Wolfgang Schade (Universitätsprofessor aus Hannover und Entwickler der Batterie) geschenkt bekommen haben, tat gute Dienste und so brachten es die Bastler sogar zum Laufen auf der Straße.

Das alljährliche „highlight“ unser Strandausflug mit Picknick für die Bena Bena Kids konnten wir auch durchführen, wie üblich mit einigen kleinen Pannen (der Transporter kam 1,5 Stunden zu spät, statt 30 geplanten Personen waren es knapp 40). Aber alles hat geklappt und alle waren glücklich.

Nach 2,5 Wochen musste ich mich verabschieden, da ich wieder zurück zur Arbeit musste. Klaus verlängerte um 2 Wochen. Mein Abschiedsfest fiel zusammen mit dem Geburtstag von Moras Tochter Kumba und es gab eine rauschende Party mit viel Musik, Tanz und Vorführungen. Auch die pappsüße Geburtstagstorte durfte nicht fehlen.

Reisebericht Gambia 2022

Zum 3. Mal haben wir uns aufgemacht nach Gambia, um unsere Bena-Bena-kids zu besuchen.

Dieses Mal begleiteten uns Renate und Isabell, zwei neue Mitglieder unseres Vereins. 

Am Flughafen in Banjul strömt uns beim Aussteigen feucht-heiße Luft entgegen. Es ist kurz vor der Regenzeit. Wir werden von Moras Vater und Tochter Isatou abgeholt und los geht es durch ein gewohntes Verkehrs-Chaos nach Kitty.

Als wir dort ankommen, erwartet uns eine freudige Kinderschar. 

Alle kommen mit in den Garten und trotz unserer Müdigkeit wird getanzt, gelacht und gedrückt bis um 22.00 Uhr. Dann werden die Kinder nach Hause geschickt, wir essen noch zu Abend um 23.00 Uhr fallen wir in unsere Betten.

Am nächsten Morgen, geweckt durch den Muezzin um 4.30 h, das Hahnengeschrei und Esels-IA um 5.30 h, installieren wir uns zunächst und Renate und Isabell werden eingewiesen in die örtlichen Begebenheiten, wie Dusche, Toilette etc.

Erstes Frühstück im Garten und schon stehen die Kinder vor dem Tor und können es kaum erwarten, hereingelassen zu werden.

Spielen, Kuscheln ist angesagt, die Kinder können nicht genug bekommen von unserer Zuwendung und unseren Berührungen. Schnell werden sie auch mit Renate und Isabell „warm“, freuen sich über noch mehr Besuch von den „Toubabs“ (Weißen).

Um 15.00 h wird Mittag gegessen, Mariama hat leckeren Fisch mit Reis und Gemüse zubereitet, dann besuchen wir Moras Eltern in Brikama am Nachmittag.

Dort gegenüber befindet sich Isatous Schule. Sie möchte uns ihren Schulleiter vorstellen und wir statten ihm einen Besuch ab. Ein sehr weiser Mann mit weisen Ansichten empfängt uns und es ergeben sich gute Gespräche.

Abends in Kitty wieder tanzen und spielen mit den Kindern bis spät nachts.

 

Erstes Wochenende:

Die feuchtwarme Hitze macht uns sehr zu schaffen, dennoch haben wir heute ein sattes Programm. Nachmittags haben wir die Bena-Bena-Kids mit ihren Müttern eingeladen zu einem Begrüßungsfest. So beginnen wir nach dem Frühstück mit unseren Vorbereitungen. Es werden Muffins gebacken und Rosennudeln aus Hefeteig (ein Rezept von Isabells Oma). Mit unseren einfachen Hilfsmitteln und ohne Waage und Küchenmaschine – eine echte Herausforderung.

Aber wir haben viele fleißige Helfer, Dawda, Falou und Kumba kneten, mischen, bepinseln und wollen alles von uns lernen.

Wir richten unsere Mitbringsel und die neuen grünen Bena-Bena-T-Shirts – Geschenke für die Kinder und auch für die Mütter; dann wird geduscht und schön gemacht.

Nützt zwar wenig, denn 5 Minuten später sind wir wieder schweißgebadet.

Als unsere Gäste angekommen sind, halte ich eine kleine Rede, Geschenke werden verteilt auch unser Selbstgebackenes. Dann wird getrommelt und getanzt bis spät in den Abend.

Am nächsten Morgen fühle ich mich schlecht, mache einen Corona-Test und … bin positiv.

Auch das noch. Einige Tage bin ich ziemlich außer Gefecht. Also erst mal einen Gang runter schalten und relaxen.

Leider habe ich auch Klaus, meinen Mann angesteckt und noch etliche mehr. Aber kein Problem – in Gambia ignoriert man, dass es Corona gibt – ein paar Tage später ist alles gut überstanden.

Die nächsten Tage haben wir viele Termine. Wir besuchen die Grundschule in Kitty, schauen uns die Infrastruktur in Kitty an (Bäckerei, Schneiderei, Lebensmittellädchen, Markt in Brikama), haben viele Gespräche mit Dorfbewohnern. Unsere mitgebrachten Medikamente (Schmerzmittel, Verbandsmaterial etc. bringen wir bei einem ortsansässigen Arzt vorbei.

Auch ein anderes Projekt „Mbolo“ (in Wolof „come together“), gegründet von einem Gambier und seiner spanischen Ehefrau, das in unserer näheren Umgebung ist, besuchen wir und holen uns viele Ideen für Bena Bena. Neben Kindergarten und Schule bieten diese auch verschiedene Ausbildungen an.

Klaus hat zwischendurch immer wieder meetings mit Kontaktpersonen aus Gambia, die für sein Projekt „solarbetriebenes Fahrzeug“ wichtig sind. Die Vernetzung geht voran

Wir Frauen sind öfters auch beim Unterricht unserer Bena Bena-Kids dabei und ansonsten sehr beschäftigt mit Spielen aller Art. 

Als Highlight planen wir am Wochenende wieder einen gemeinsamen Strandtag.

Vorher ein ganzer Tag Arbeit mit Kochen und Einpacken. Alles gut geplant mit Mariama unserer Köchin und wir haben viele helfende Hände von den Mädchen. Die große Herausforderung ist wie immer, einen zuverlässigen Fahrer und ein fahrtüchtiges großes Auto zu bekommen.

Aber alles klappt und wir verbringen einen wunderschönen Tag am Meer mit planschen (schwimmen kann außer uns niemand), spielen, tanzen, picknicken.

Wieder geht ein schöner Aufenthalt in Gambia zu Ende (wenn man von der feuchten Hitze bei 38 Grad Celsius und sehr vielen Moskitos absieht – aber so ist das kurz vor der Regenzeit).

Mit vielen neuen Eindrücken und neuen Plänen für die Zukunft von Bena Bena fliegen wir nach Hause.

Bis bald Kitty!

Reisebericht Gambia 2021

Am 27. Oktober sind wir, Marion, Klaus und Ursel, nach Gambia gestartet. Für Marion und Klaus der zweite Aufenthalt, für mich war es das erste Mal in Gambia.

Trotz Pandemiebedingungen sind wir gut in Banjul angekommen und wurden von Freunden abgeholt und herzlich empfangen. Mein erster Eindruck – sehr heiß, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr sehr laut. Der Straßenverkehr – oh mein Gott! – löste nahezu Herzattacken bei mir aus. Dennoch, bereits die Anfahrt zu unserer Unterkunft in Kitty war sehr spannend und interessant.

Bereits am folgenden Tag waren wir im Einsatz: Begrüßung von den Schulkindern aus unserem Verein, sowie von deren Mütter mit fröhlichen Gesichtern und kulturellem Tanz und Gesang uns zu Ehren. Wunderbar! Marion hielt eine Begrüßungsrede welche von unserem Lehrer Lamin übersetzt wurde in die Stammessprache. Daraus ergaben sich intensive, gute Gespräche auf Augenhöhe. Die Mütter vermittelten uns ihre Dankbarkeit für die Möglichkeit des Zusatzunterrichts für ihre Kinder und für jegliche Art der Hilfe. Sie berichteten aus ihrem harten Alltag und den geringen Chancen auf Bildung für ihre Kinder in Kitty. Dennoch beeindruckten sie uns mit viel Lebensfreude und Hoffnung. Eine Ermutigung für uns, an unserem Projekt dran zu bleiben.

Die nächsten Tage verfolgten wir den Unterricht von Lamin (unser Lehrer). Ca. 15 Kinder sind fest bei uns angemeldet und kommen regelmäßig zum Unterricht. Kinder aus verschiedenen Altersstufen (8 Jahre bis 12 Jahre) und mit unterschiedlichem Wissensstand. Trotz guter Methoden des Lehrers, war unser Eindruck, dass es nicht einfach für ihn war, die verschiedenen Anforderungen zu bedienen. Hier sind Strukturen und Weiterentwicklung nötig.

Nach viel „Vereinsarbeit“, Gesprächen und Knüpfen von neuen Kontakten, haben wir uns ein paar Tage Urlaub im Landesinneren am „River Gambia“ gegönnt. Ziel war Tendaba Camp, ca. 130 km weit von Kitty entfernt. Mustapha unser Guide und „Mädchen für alles“ begleitete uns als Taxifahrer und Organisator. 3 Tage Erholung mit „birds-watching“ in den Mangrovenwäldern, baden im Pool – und wieder neuen Kontakten. Hier entstand auch die Idee von Klaus, ein solarbetriebenes Boot zu entwickeln in Kooperation mit einer Solarfirma in Gambia, der Universität in Gambia, der Hochschule Esslingen und mit den Betreibern von Tendaba Camp. Auch hier erlebten wir – wie überall – Gastfreundschaft pur!

Die nächste Station war Serekunda, ein eher touristischer Ort. 2 Tage im Hotel, Klimaanlage, Bad, Wasser kommt aus der Dusche, Pool … was für ein Luxus zwischendurch. Das eigentliche Ziel war allerdings ein Treffen zwischen Klaus und dem Chef der Solarfirma. Gegenseitiges Kennenlernen, Pläne diskutieren und das weitere Vorgehen besprechen. Ein sehr interessierter Firmenchef und fruchtbare Gespräche. Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt.

Wieder zurück in Kitty stand schon das letzte Wochenende bevor. Ein Ausflug zum Strand mit Picknick war geplant für Sonntag mit den Bena-Bena-Kids. Den ganzen Samstag wurde aufwändig auf dem Holzfeuer gekocht und vorbereitet, ein Sprinter mit 22 Sitzen war von Mustapha gebucht, die Kinder in freudiger Erwartung. Leider wurden wir von unserem Lehrer Lamin im Stich gelassen – er hatte wohl andere „Baustellen“, wir bekamen ihn nicht mehr zu sehen. Zum Glück sprang Mustapha ein, der künftig auch zuverlässig den Unterricht mit den Kindern weiterführen wird und auch andere Aufgaben übernehmen möchte.

Sonntag also – Ausflug zum Meer (ca. 35 km) mit 34 Personen im Sprinter mit 22 Sitzen, spätere Abfahrt als geplant (aber daran haben wir uns schon gewöhnt). Fast alle Kinder waren noch niemals am Meer oder hatten Gelegenheit irgendwo zu baden. Aufregung und anfängliche Ängste gingen in pure Freude über. Die Kids vergnügten sich stundenlang im Wasser, es wurde gespielt, gegessen und getanzt. Man kann den Spaß und die Lebensfreude kaum beschreiben.

Dann noch 2 Tage bis zu unserem Abflug am 9. November. Viele organisatorische Gespräche mit Mustapha, Kontakte mit den Bewohnern aus Kitty, Spielen mit den Kindern – dann hieß es Abschied nehmen.

Gambia, wir kommen wieder!

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